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Abdomen: Anatomie der Bauchwand und Rektusscheide
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Muskulatur der Bauchwand
Vordere und seitliche Bauchmuskeln
Musculus rectus abdominis:
gerader paariger Bauchmuskel. Ursprung von den Rippen und Proc. xiphoideus. Ansatz am Os pubis. Der M. rectus abd. ist von der Rektusscheide eingehüllt, einer Sehnenhülle aus den Aponeurosen der drei seitlichen Bauchmuskeln [Abb. seitliche Bauchwand rechts und Rektusscheide].
Rektusscheide:
der M. rectus abdominis ist von den Aponeurosen der seitlichen Bauchmuskulatur umhüllt. Im kranialen Anteil der Rektusscheide gibt es ein sehniges vorderes und hinteres Blatt der Rektusscheide. Im kaudalen Anteil fehlt der sehnige Anteil des hinteren Blattes, die Grenze wird als Linea arcuata bezeichnet. Zur genauen Anatomie der Rektusscheide siehe Abb. Rektusscheide.
Musculus obliquus externus abdominis:
Äußerer schräger Bauchmuskel. Ursprung 6. bis 12. Rippe. Ansatz über die flächige Externusaponeurose am vorderen Blatt der Rektusscheide [Abb. seitliche Bauchwand links].
Musculus obliquus internus abdominis:
Mittlerer schräger Bauchmuskel. Ursprung vom Leistenband, Crista iliaca und Fascia thoracolumbalis. Ansatz über die flächige Internusaponeurose an den Rippen 9–12, vorderes und hinteres Blatt der Rektusscheide [Abb. seitliche Bauchwand Mitte].
Musculus transversus abdominis:
Innerer horizontal verlaufender platter Bauchmuskel. Ursprung von den Rippen 6–12, Fascia thoracolumbalis und Crista iliaca. Ansatz über die flächige Transversusaponeurose am hinteren und vorderen Blatt der Rektusscheide [Abb. seitliche Bauchwand rechts].
Musculus cremaster:
Die Muskelfasern des M. cremaster stammen vom M. obliquus int. abd. und M. transv. abd. und bilden die oberflächliche Schicht des Samenstrangs. Die Muskelaktivität führt zum Anziehen der Hoden in Richtung Leistenkanal (Kremasterreflex).
Hintere Bauchmuskeln
Musculus quadratus lumborum:
Ursprung von der 12. Rippe und den Proc. transversales der lumbalen Wirbeln, Ansatz an der Crista iliaca [Abb. hintere Bauchmuskeln].
Musculus psoas:
funktionell zu den Hüftbeugern gehörend, bildet der M. psoas zusammen mit der Wirbelsäule die dorsale Begrenzung der Bauchhöhle. Ursprung an der Wirbelsäule. Der Muskel zieht zusammen mit dem M. iliacus unter dem Leistenband durch die Lacuna musculorum und wirkt als Hüftbeuger durch seinen Ansatz am Trochanter minor des Femurs. Auf der Ventralseite des M. psoas major liegt die Sehne des M. psoas minor in 30–50% [Abb. hintere Bauchmuskeln].
Zwerchfell
Das Zwerchfell (Diaphragma) ist eine Muskel- und Sehnenplatte, welche die Bauchhöhle (Cavitas abdominalis) nach kranial von der Brusthöhle (Cavitas thoracica) trennt und den wichtigsten Atemmuskel darstellt.
Ursprünge des Zwerchfells:
Pars lumbalis von der Lendenwirbelsäule und der 12. Rippe mit Crus dextrum und Crus sinistrum. Die Pars costalis entspringt von den Rippen 6–12, die Pars sternalis entspringt vom Proc. xiphoideus und der Rückseite der Rektusscheide. Alle drei Muskelzüge streben aufwärts und bilden eine in die Brusthöhle gewölbte Muskelplatte, sie haben ihren gemeinsamen Ansatz am Centrum tendineum. Zwischen Pars lumbalis und Pars costalis liegt das muskelfaserfreie Trigonum lumbocostale, hier kann die Bochdalek-Hernie entstehen.
Durchtrittsstellen:
Hiatus aorticus zwischen Crus dextrum und sinistrum für Aorta und Ductus thoracicus, etwas ventral davon liegt der Hiatus oesophageus für Ösophagus und N. vagus. Das Foramen venae cavae für die untere Hohlvene liegt am Centrum tendineum. Weitere Muskellücken an der Pars lumbalis existieren für den Truncus sympathicus, Vena azygos rechts und V. hemiazygos links. Ventral gibt es Muskellücken für die Vasa epigastrica superiores.
Innervation:
Nervus phrenicus (C3–5).
Gefäße:
Ventral A. musculophrenica (aus A. thoracica interna), dorsal A. phrenica sup. (aus Aorta thoracica) und A. phrenica inf. (aus Aorta abdominalis).
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Literatur
Benninghoff 1993 BENNINGHOFF, A.: Makroskopische Anatomie, Embryologie und Histologie des Menschen.15. Auflage.
Mnchen; Wien; Baltimore : Urban und Schwarzenberg, 1993