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Abirateron: Nebenwirkungen, Kontraindikationen und Dosierung
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- Hemmer der Testosteronsynthese: Abirateron
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Indikationen für Abirateron
Kastrationssensibles metastasiertes Prostatakarzinom (M1 CSPC)
Abirateron ist eine Option zur Behandlung von Männern mit einem kastrationssensiblen metastasierten Prostatakarzinom mit hohem Risiko. Ein hohes Risiko besteht bei einem M1 CSPC mit mindestens zwei der folgenden Risikofaktoren: Gleason-Score ≥8, mindestens 3 Knochenmetastasen oder der Nachweis von viszeralen Metastasen. Die Zulassung von Abirateron wurde 2017 aufgrund der Ergebnisse der STAMPEDE Studie (James u.a., 2017) und der LATITUDE Studie (Fizazi u.a., 2017) erweitert. Aufgrund der wichtigen Rolle von Abirateron im kastrationsresistentem Stadium (in Kombination mit Olaparib) sollte die Verordnung bei Patienten mit CSPC zurückhaltend gesehen werden.
Kastrationsresistentes metastasiertes Prostatakarzinom (M1 CRPC)
Abirateron ist eine Option zur Behandlung von Männern mit einem kastrationsresistenten metastasierten Prostatakarzinom vor oder nach Chemotherapie. Abirateron verlängert bei Patienten mit CRPC (nach Docetaxel-Chemotherapie) das Überleben (14,8 vs. 10,9 Monate gegen Placebo) (Bono u.a., 2011). Abirateron verbessert auch die Prognose in der Anwendung vor Docetaxel-Chemotherapie: Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (16,5 vs. 8,3 Monate) und des Gesamtüberlebens (Ryan u.a., 2013).
Abiraterone ist nicht zugelassen für die Therapie steigender PSA-Konzentrationen unter klassischer antiandrogener Therapie und ohne den Nachweis von Metastasen in der Bildgebung (M0 CRPC).
Kombination von Olaparib mit Abirateron bei M1 CRPC:
Die Kombination von von Olaparib mit Abirateron zeigte in der PROpel-Studie bei Patienten mit M1 CRPC (ohne Limitierung auf BRCA Mutationen) und fehlender Eignung für eine Chemotherapie eine Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (25 vs. 17 Monate) und des Gesamtüberlebens (42 vs. 35 Monate) (Saad u.a., 2023). In der Subgruppenanalyse zeigte sich aber bei Patienten ohne BRCA-Mutationen nur ein sehr geringer Vorteil im Gesamtüberleben (HR 0,91, 40 vs. 38 Monate), bei Patienten mit BRCA-Mutationen war der Unterschied im Gesamtüberleben deutlich (HR 0,29). Die Kombination von Abirateron, Prednisolon und Olaparib ist seit 2023 als Erstlinientherapie des M1 CRPC in Europa ohne genetische Testung zugelassen. In den USA wurde die Zulassung auf Patienten mit BRCA-Mutationen beschränkt, der Vorteil für Patienten ohne BRCA-Mutationen wurde als zu gering bewertet.
Wirkmechanismus
Abirateron ist ein CYP-17-Inhibitor und somit ein Hemmer der Testosteron-Biosynthese.
Pharmakokinetik von Abirateron
Die Einnahme von Abirateron mit Mahlzeiten führt zu einem massiven Anstieg der Resorption mit bis zu 17facher Zunahme der Spitzenkonzentration, daher keine Einnahme mit den Mahlzeiten (siehe Dosierung). Hohes Verteilungsvolumen und hohe Plasmaproteinbindung. Halbwertszeit 15 h, hepatische Metabolisierung und biliäre Elimination.
Nebenwirkungen von Abirateron
- Hepatotoxizität (zu Beginn 14tägliche Kontrolle der Transaminasen)
- Flüssigkeitsretention infolge eines Mineralkortikoidüberschusses mit Hypertonie und Hypokaliämie
- Abirateron führt zur Abnahme der Knochendichte
- Harnwegsinfektion
Wechselwirkungen von Abirateron
Abirateron inhibiert das Enzym CYP2D6, daher Dosisreduktion oder Vorsicht bei der Anwendung von Metoprolol, Propranolol, Desimpramin, Haloperidol, Risperidon, Propafenon, Flecanid, Codein, Oxycodon und Tramadol.
Kontraindikationen von Abirateron
- Allergie und Unverträglichkeit
- Frauen und Kinder
- Mäßige oder schwere Leberinsuffizienz (Child-Pugh B und C)
- Ansteigende Transaminasen unter Therapie über das 5-fache des oberen Grenzbereichs
Dosierung von Abirateron
Die Dosierung von Abirateron ist 1000 mg 1-0-0 p.o. Wichtig ist die Einnahme ohne zeitlichen Zusammenhang von Mahlzeiten: nüchtern morgens 1 h vor der Nahrungsaufnahme oder 2 h nach der Mahlzeit. Abirateron wird zusammen mit Prednisolon 10 mg 1-0-0 verordnet.
Präparatenamen
Zytiga
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Literatur
de Bono, J. S.; Logothetis, C. J.; Molina, A.; Fizazi, K.; North, S.; Chu, L.; Chi, K. N.; Jones, R. J.; Goodman, O. B.; Saad, F.; Staffurth, J. N.; Mainwaring, P.; Harland, S.; Flaig, T. W.; Hutson, T. E.; Cheng, T.; Patterson, H.; Hainsworth, J. D.; Ryan, C. J.; Sternberg, C. N.; Ellard, S. L.; Fléchon, A.; Saleh, M.; Scholz, M.; Efstathiou, E.; Zivi, A.; Bianchini, D.; Loriot, Y.; Chieffo, N.; Kheoh, T.; Haqq, C. M.; Scher, H. I. & Investigators, C. O. U. A. Abiraterone and increased survival in metastatic prostate cancer.N Engl J Med, 2011, 364, 1995-2005
Ryan, C. J.; Smith, M. R.; de Bono, J. S.; Molina, A.; Logothetis, C. J.; de Souza, P.; Fizazi, K.; Mainwaring, P.; Piulats, J. M.; Ng, S.; Carles, J.; Mulders, P. F. A.; Basch, E.; Small, E. J.; Saad, F.; Schrijvers, D.; Poppel, H. V.; Mukherjee, S. D.; Suttmann, H.; Gerritsen, W. R.; Flaig, T. W.; George, D. J.; Yu, E. Y.; Efstathiou, E.; Pantuck, A.; Winquist, E.; Higano, C. S.; Taplin, M.; Park, Y.; Kheoh, T.; Griffin, T.; Scher, H. I.; Rathkopf, D. E. & Investigators, C. O. U. A. Abiraterone in metastatic prostate cancer without previous chemotherapy.
N Engl J Med, 2013, 368, 138-148.
English Version: Abiraterone