Dr. med. Dirk Manski

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Aspergillose: Diagnose und Therapie der Schimmelpilz-Mykose

Definition der Aspergillose

Die Aspergillose ist eine Schimmelpilz-Mykose, am häufigsten durch Aspergillus fumigatus, Aspergillus flavus oder Aspergillus niger ausgelöst. Aspergillen sind sporenbildende Schimmelpilze (Kolbenschimmel), die Sporen werden Konidien genannt [Abb. Aspergillus].

Aspergillus Mikroskopie sporenbildende Schimmelpilze Konidien Sporenköpfe Harnwegsinfektion
Aspergillus unter dem Mikroskop: sporenbildende Schimmelpilze mit Darstellung von Konidien (Sporenköpfe). Abbildung von der Public Health Image Library, Center for Disease Control and Prevention, USA, http://phil.cdc.gov/phil/home.asp

Ätiologie der Aspergillose

Risikofaktoren für Pilzinfektionen des Harntrakts:

Diabetes mellitus, Obstruktion, Immunsuppression, Katheterisierung, Antibiotikatherapie, weibliches Geschlecht, Ileum-Conduit, neurogene Funktionsstörungen des unteren Harntrakts, Mangelernährung.

Klinik der Aspergillus-Pilzinfektionen

Am häufigsten ist die Aspergillose der Lunge. Von dort ist eine septische Streuung in andere Organe möglich. Im Harntrakt ist die Entstehung von Pilzbällen typisch, als Risikofaktor sind Harnblasenentleerungsstörungen zu nennen.

Diagnostik der Aspergillose

Urin:

Urinsediment: die Mikroskopie zeigt Aspergillus-Strukturen [Abb. 1.3]. Eine Urinkultur muss auf Pilzmedium angelegt werden.

Blutkulturen:

Bei Verdacht auf Sepsis.

Serologie:

Ein serologischer Nachweis ist möglich, besser ist jedoch der kulturelle Nachweis.

Wundabstrich, Vaginalabstrich:

Bei entsprechender Klinik.

Weitere Bildgebung:

Bei V. a. Infektion der oberen Harnwege Durchführung einer CT oder Urogramm.

Therapie der Aspergillose

Harnwegsinfekt:

nur ein symptomatischer Harnwegsinfekt muss behandelt werden. Fluconazol 200 mg 1–0–0 oder 100 mg 1–0–1 für 14 Tage, Amphotericin B Harnblasenspülungen oder Amphotericin B i. v. Einmaldosierung.

Sepsis, schwere Infektion:

Bei schwerer Infektion oder Urosepsis Kombinationstherapie mit Flucytosine und Amphotericin B i. v.

Pilzbälle:

in der Harnblase: endoskopische Therapie oder Sectio alta, danach Harnblasenspülung mit Amphotericin B (50 mg in 1 L Spülung über 24 h).

Pilzbälle im Nierenbecken: perkutane Nephrostomie, Entfernung des Pilzballes und Spülung mit Amphotericin B (50 mg in 1 l Spülung über 24 h).






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