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Denosumab: Nebenwirkungen, Kontraindikationen und Dosierung
Urologische Indikationen für Denosumab
- Prävention der Osteoporose unter antiandrogener Therapie
- Prävention von skelettbezogenen Komplikationen (Fraktur, notwendige Bestrahlung durch Schmerzen, Rückenmarkskompression) bei Knochenmetastasen aufgrund solider Tumoren. Denosumab wurde in einer Phase III-Studie vorteilhaft gegen Zoledronsäure getestet: 20,7 Monate vs. 17,1 Monate bis zum Auftreten erster Skelettkomplikationen bei metastasiertem Prostatakarzinom (Fizazi u.a., 2011).
Wirkmechanismus von Denosumab
Denosumab ist ein humaner monoklonaler Antikörper, welcher mit sehr hoher Affinität an RANKL bindet und die Interaktion mit RANK verhindert und damit die Osteoklasten hemmt. RANK steht für "Receptor Activator of NF-κB", einem Protein an der Oberfläche von Osteoklasten mit wichtiger Rolle im Knochenstoffwechsel. RANKL ist ein Protein aus der Familie der Tumornekrosefaktoren (TNF) und Ligand an RANK. Das RANK/RANKL-System erfüllt auch wichtige Aufgaben bei der Aktivierung des Immunsystems und bei der Vitalität von Endothelzellen.
Pharmakokinetik von Denosumab
Subkutane Applikation von Denosumab mit einer Bioverfügbarkeit von 62%. Lange Halbwertszeit von 14–55 Tage. Metabolisierung und Elimination durch Proteolyse ohne renale oder hepatische Mitwirkung.
Nebenwirkungen von Denosumab
- Hyperhidrose, bakterielle Infektion des Unterhautgewebes (1%)
- Allergie und Unverträglichkeit
- Hypokalziämie (10%), Hypophosphatämie
- Dyspnoe
- Kieferosteonekrose (1–2%)
- Mögliche Effekte der Hemmung des RANK/RANKL-Systems in anderen Organsystemen sind eine erhöhte Infektanfälligkeit, Induktion von Tumoren und kardiovaskuläre Ereignisse. Die Häufigkeit von schwerwiegenden Komplikationen kann aufgrund der geringen Nachbeobachtungszeit noch unzureichend eingeschätzt werden.
Kontraindikationen von Denosumab
- Unkorrigierte Hypokalziämie
- Kieferosteonekrose
- Keine gleichzeitige Therapie mit Bisphosphonaten
- Hereditäre Fruktoseintoleranz
Dosierungen von Denosumab
Zur Prophylaxe der Osteoporose unter antiandrogener Therapie werden 60 mg s.c. alle 6 Monate verabreicht. Bei nachgewiesenen Knochenmetastasen beträgt die Dosierung 120 mg s.c. alle 4 Wochen. Zusätzlich müssen 500 mg Calcium und 400 IE Vitamin D verordnet werden (nicht bei Hyperkalziämie).
Präparatenamen:
Prolia (60 mg), XGEVA (120 mg).
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Literatur
Fizazi, K.; Carducci, M.; Smith, M.; Damião, R.; Brown, J.; Karsh, L.; Milecki, P.; Shore, N.; Rader, M.; Wang, H.; Jiang, Q.; Tadros, S.; Dansey, R. & Goessl, C. Denosumab versus zoledrona for treatment of bone metastases in men with castration-resistant prostate cancer: a randomised, double-blind study.Lancet, 2011, 377, 813-822