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Leitsymptom: genitale Dermatosen (Teil 2/3)
- Genitale Dermatosen: Infektionen
- Genitale Dermatosen: Autoimmunerkrankungen, Condylomata
- Genitale Dermatosen: Tumoren
Nichtinfektiöse Hauterkrankungen
Acne inversa (conglobata):
Akne inversa ist eine schwere Form der Akne mit Entzündung der Talgdrüsen und äußeren Wurzelscheiden der Terminalhaarfollikel. Synonym: Hidradenitis suppurativa (pathologisch falsche Bezeichnung).
Klinisch entstehen starke Seborrhoe, Komedonen, Papeln, Pusteln und indurierte einschmelzende Knoten. Neben Leisten- und Genitalregion [Abb. Akne inversa der Perianalregion und der Genitalregion] auch Befall von Stamm und Armen. Rauchen ist ein entscheidender Risikofaktor für das Auftreten der Erkrankung.
Therapie: lokale Schälbehandlung (Vit.-A), lokale oder systemische Antibiose (Erythromycin, Tetracyclin), evtl. chirurgische Sanierung mit einer Stichinzision oder einer radikalen Exzision der befallenen Region und Rekonstruktion. Mehrere moderne Antikörper wurden für die Therapie der Akne inversa zugelassen: Adalimumab (gegen TNF-α), Secukinumab (gegen Interleukin 17A).
Erythema ab igne:
Das Erythema ab igne ist eine netzartige Hautrötung, die durch eine längere Hitzeeinwirkung auf die Haut verursacht wird. Das Erythem ist typisch für Patienten mit chronischen Beschwerden, die zur Linderung ihrer Schmerzen regelmäßig Wärmeflaschen oder Heizkissen benutzen [Abb. Erythema ab igne].
Pityriasis rosea:
Akute entzündliche erythrosquamöse Hauterkrankung mit vorwiegender Manifestation am Stamm, die Ursache ist nicht bekannt. Beginnt mit einer sogenannten Mutterplatte (Primär-Medallion) am Stamm, es folgt ein auffallend symmetrisches erythrosquamöses juckendes Exanthem, welches sich entlang der Hautspaltlinien ausrichtet. Die Spontanheilung tritt in ungefähr 6–8 Wochen ein.
Psoriasis inversa:
Gutartige schuppende Hauterkrankung, lokalisiert am Nabel, inguinal, genital und perianal. Kann jucken. Glans- und Schleimhautbefall möglich.
Lichen ruber planus:
Chronisch rezidivierende entzündliche juckende Haut- und Schleimhauterkrankung, evtl. ausgelöst durch eine viral bedingte Autoimmunität.
Gerötete scharf polygonal begrenzte flache Papel, evtl. zentral eingedellt und ringförmig. Einzeln, gruppiert oder konfluierend. Weißliche Streifung (Wickham). Starker Juckreiz. Beugeseitig Hand und Unterarm, unterer Rücken, Kniebeugen, Fußsohlen. Köbner positiv (Effloreszenzen durch Reizeffekt). Mundschleimhaut und Genitalschleimhautbefall [Abb. 2.2]. Therapie: lokal Corticosteroide.
Fixes Arzneimittelexanthem:
Nach Einnahme von Medikamenten (häufig Antibiotika) entstehen ein oder mehrere scharf begrenzte brennende Erytheme, welche nach Rötung pigmentieren und monatelang persistieren [Abb. Fixes Arzneimittelexanthem]. Nach erneuter Exposition entsteht in konstanter Lokalisation ein Rezidiv. Nach erneuter Exposition entsteht in konstanter Lokalisation ein Rezidiv. Gelenknahe Regionen und die Schleimhäute (oral, genital oft mit Erosionen) sind häufig betroffen.
Pyoderma gangraenosum:
Kutane Manifestation des Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, mit einer chronischen schmerzhaften ulzerierenden Wunde.
Atherom:
Zystischer Tumor der Haut, entsteht durch traumatische oder embryonale Verlagerung von Epidermiszellen in tiefere Hautschichten. Die Hornproduktion verursacht den typischen Atherominhalt.
Condylomata acuminata:
Weiche, rotbraune papillomatöse Tumoren, einzeln oder gehäuft, gestielt oder breitbasig. Befall von äußerem Genitale, Leisten, perineale Region, Harnröhre, Mundhöhle, Anus und/oder Rektum. Ausführliche Darstellung siehe Kapitel Condylomata acuminata.
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Literatur
Buechner 2002 BUECHNER, S. A.: Common skin disorders of the penis.In: BJU Int
90 (2002), Nr. 5, S. 498–506