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Desmopressin: Nebenwirkungen, Kontraindikationen und Dosierung
Wirkmechanismus von Desmopressin
Desmopressin, ein Analogon des Vasopressins (ADH), reduziert die nächtliche Urinmenge und damit die Häufigkeit der Enuresis. Eine Wirkung auf die glatte Muskulatur oder den Blutdruck (wie bei Vasopressin) besteht nicht.
Urologische Indikationen
- Enuresis: nach Versagen oder in Kombination mit nichtmedikamentösen Therapiemaßnamen
- zentraler Diabetes insipidus oder andere ADH-Mangelzustände
Pharmakokinetik von Desmopressin
- Desmopressin besitzt eine sehr geringe Bioverfügbarkeit bei oraler Gabe (unter 1%) mit erheblichen individuellen Schwankungen.
- Die Halbwertszeit von Desmopressin beträgt nach oraler Verabreichung 2 bis 3 Stunden.
Nebenwirkungen von Desmopressin
- Wasserretention mit Hyponatriämie: insbesondere bei gleichzeitiger Steigerung der Trinkmenge. Das Risiko ist bei der oralen Gabe und Beachtung der Trinkvorschriften gering.
- Warnsignale sind Kopfschmerzen, Übelkeit/Erbrechen oder Gewichtszunahme unter der Therapie mit Desmopressin
- Es besteht die Gefahr eines Hirnödems mit Krampfanfällen
- Kopfschmerzen, Magenschmerzen, abdominale Krämpfe
Kontraindikationen
- Kranke Patienten mit Erbrechen und Durchfall, Fieber, Grippe oder starker Erkältung.
- Überempfindlichkeit gegenüber Desmopressin
- Polydipsie: psychische Ursachen oder z. B. bei Alkoholikern
Wechselwirkungen von Desmopressin
Medikamente, welche die ADH-Ausschüttung stimulieren oder eine Wasserretention verursachen können, erhöhen die Gefahr Wasseretention und Hyponatriämie durch Desmopressin: Antidepressiva, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, Chlorpromazin, Carbamazepin, nichtsteroidale Antiphlogistika.
Bei oraler Gabe kann die Behandlung mit Loperamid die Desmopressin-Konzentration verdreifachen.
Dosierung von Desmopressin
Therapie der Enuresis
Zunächst 200 μg Desmopressing p.o. 0–0–1 über 2 Wochen. Nur bei fehlendem Effekt Erhöhung auf 400 μg p.o. 0–0–1 für 2 Wochen. Bei erfolgreicher Enuresistherapie Fortsetzung und Ausschleichen der Desmopressintherapie. Wichtig ist die Beachtung der Trinkvorschriften zur Vermeidung der o.g. Nebenwirkungen von Desmopressin.
Therapie des Diabetes insipidus
Die anfängliche Dosis von Desmopressin beträgt bei Erwachsenen und Kindern 3 mal täglich 100 μg. Dosissteigerung je nach klinischer Wirkung, die Erhaltungsdosis liegt üblicherweise zwischen zwischen 300 und 600 μg pro Tag.
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Literatur
Schultz-Lampel und Thüroff 2000 SCHULTZ-LAMPEL, D. ; THÜROFF, J. W.: Enuresis und kindliche Harninkontinenz.In: THÜROFF, JW (Hrsg.) ; SCHULTE-WISSERMANN, H (Hrsg.): Kinderurologie in Klinik und Praxis.
Stuttgart New York : Thieme, 2000, S. 265–275