Dr. med. Dirk Manski

 Sie sind hier: Startseite > Harnblase > Operationen > Harnblasensteinlithotripsie

Endoskopische Harnblasensteinlithotripsie: Techniken und Komplikationen

Indikation zur endoskopischen Harnblasensteinlithotripsie

Harnblasensteine sollten operativ entfernt werden. Die Abwägung zwischen endoskopischer Harnblasensteinlithotripsie und offener Sectio alta ist abhängig von der Steingröße, Anzahl der Steine und von der Prostatagröße, wenn eine gleichzeitige operative Therapie des benignen Prostatasyndroms angestrebt wird.

Kontraindikationen

Unbehandelte Harnwegsinfektion. Gerinnungsstörungen und andere Krankheiten, die gegen einen elektiven planbaren Eingriff sprechen.

Technik der endoskopischen Harnblasensteinlithotripsie

Patientenvorbereitung, Anästhesie und perioperative Antibiose wie bei transurethralen Prostataresektion (TURP).

Mechanische Lithotripsie mit Steinpunch:

Der Steinpunch ähnelt einem Resektoskop, er ist mit einer scharfen Kline und einer 5 Grad-Optik ausgestattet. Der Stein wird gegen die Harnblasenwand gedrückt und ähnlich wie bei einem Nussknacker in grobe Fragmente desintegriert [Abb. Steinpunch]. Die Fragmente können direkt über den Schaft entfernt werden. Bei großer Steinlast werden die Steinfragmente mit der Harnblasenspritze oder mit dem Ellik-Evakuator ausgespült.

Harnblasensteinlithotripsie mit Steinpunch. Links: Blick durch die 5 Grad-Optik auf den Harnblasenstein. Mitte: Positionierung des Harnblasensteins zwischen Gerät und Harnblasenwand. Rechts: Blick auf den fragmentierten Stein.
Harnblasenstein Lithotripsie Steinpunch transurethral BPH TURP

Elektrohydraulische Lithotripsie (EHL):

Durch die Entladung einer elektrischen Spannung wird über eine Sonde eine Druckwelle in der Nähe des Harnblasensteins ausgelöst [Abb. EHL eines Harnblasensteins]. Die Steinfragmente werden mit der Harnblasenspritze oder mit dem Ellik-Evakuator ausgespült.

Elektrohydraulische Harnblasensteinlithotripsie. Links: Positionierung der Sonde am Harnblasenstein. Rechts: Resultat nach mehreren Stoßwellen.
Harnblasenstein Lithotripsie EHL elektrohydraulisch transurethral BPH TURP

Elektromechanische Lithotripsie (Lithoklast):

Mit einer starren Sonde werden mechanische Stoßwellen auf den Stein übertragen. Für Harnblasensteine stehen 8 CH-Sonden zur Verfügung. Die Steinfragmente werden mit der Harnblasenspritze oder mit dem Ellik-Evakuator ausgespült.

Laserlithotripsie:

Moderne Lasersysteme können eine ausreichend hohe Leistung generieren, damit auch größere Harnblasensteine in angemessener Zeit lithotripsiert werden können. Die kleinen sandartigen Desintegrate können einfach ausgespült werden. Die Laserlithotripsie ist technisch einfacher und weniger komplikationsträchtig als die o.g. Verfahren. Die Laserlithotripsie ist auch über einen suprapubischen Zugang mit Hilfe des Mini-PNL-Instrumentariums möglich, schont die Harnröhre und ist insbesondere bei Kindern die Methode der ersten Wahl.

Nachsorge

Der Dauerkatheter kann nach unkomplizierter Endoskopie (kein Fieber, keine Blutung, kein zusätzlicher Eingriff) nach einem Tag entfernt werden.

Komplikationen der Harnblasensteinlithotripsie

Die Harnblasenperforation ist eine typische Komplikation. Vorsicht vor der Auslösung der EHL in der Nähe der Harnblasenwand oder vor Mitfassen der Harnblasenwand mit dem Steinpunch. Weiterhin Blutung, Infektion und Harnröhrenverletzung. Bei unterschätzter Steinlast sollte frühzeitig die Konversion zur offen"=chirurgischen Steinsanierung (Sectio alta) indiziert werden.








 Sachregistersuche: A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z




  English Version: Cystolitholapaxy