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Kelchdivertikel der Niere: Ursachen, Diagnose und Therapie
Definition des Kelchdivertikels
Das Kelchdivertikel ist eine zystische Höhle in der Niere, welche mit Urothel ausgekleidet ist und eine Gangverbindung zum Nierenbeckenkelchsystem hat oder hatte. Synonym: pyelogene Zyste.
Epidemiologie des Kelchdivertikels:
4,5:1000 im Urogramm.Ursachen des Kelchdivertikels
Angeboren:
Kelchdivertikel entstehen aus Resten der Ureterknospen der 3. oder 4. Generation, welche normalerweise degenerieren.
Erworben:
ausgehend von einem kortikalen Abszess, einer kortikalen Zyste oder durch Kelchhalsobstruktion. Die Urinstase im Kelchdivertikel kann dort ,,Kalkmilch`` und Nephrolithiasis verursachen.
Klinik des Kelchdivertikels
Nephrolithiasis, Schmerzen, Hämaturie, zystische Raumforderung in der Bildgebung.Diagnose des Kelchdivertikels
Sonographie:
zystische Struktur nahe eines Kelchs, oft mit echogenem Inhalt (Kalkmilch) gefüllt, Spiegelbildung je nach Körperlage.
CT:
Diagnostikum der Wahl zur Diagnostik unklarer zystischer Raumforderungen der Nieren [Abb. Kelchdivertikel im CT].
Retrograde Pyelographie:
ggf. im Rahmen der Hämaturiediagnostik [Abb. retrograde Pyelographie mit Kelchdivertikel].
Urogramm:
Im Kelchdivertikel häufig radiologisch sichtbare Kalkmilch auf der Nativaufnahme. Ansonsten kann sich das Kelchdivertikel auch als eine Raumforderung darstellen, eine Kontrastierung ist im Urogramm in den frühen Aufnahmen nicht immer sichtbar. Spätbilder 1–3 h nach Kontrastmittelgabe sind hilfreich.
Punktion:
die Kreatininkonzentration liegt deutlich höher als das Serumkreatinin. Zytologie zum Ausschluss einer malignen Zyste.
Differentialdiagnose:
einfache Nierenzyste.Therapie des Kelchdivertikels
Endoskopische Therapie:
Zunächst perkutaner Zugang in das Divertikel und Entfernung der Steine. Die Fulgeration der Divertikelschleimhaut fördert die postoperative Schrumpfung. Die Gangverbindung zwischen Divertikel und Hohlsystem wird dilatiert und eine dicke Nierenfistel eingelegt, um den Urinabfluss zu sichern.
Offene oder laparoskopische Operation:
Resektion des Divertikels mit zugehörigem Nierenparenchym (laparoskopische Nierenteilresektion oder offene Nierenteilresektion).
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