Dr. med. Dirk Manski

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Einfache lumbale Nephrektomie: Technik und Komplikationen

Definition: Nephrektomie

Die einfache Nephrektomie ist die Entfernung einer Niere ohne Fettkapsel, Nebennieren, Harnleiter oder Lymphknoten, im Gegensatz zur Tumornephrektomie oder Nephroureterektomie. Für weitere Techniken der Nierenentfernung siehe Nierenteilresektion, laparoskopische Nierenteilresektion, laparoskopische (radikale) Nephrektomie und retroperitoneoskopische Nephrektomie.

Indikationen zur einfachen Nephrektomie

Funktionslose Niere aufgrund benigner Erkrankungen mit Beschwerden wie Hämaturie, rezidivierende Infektionen, Nephrolithiasis, Hydronephrose oder Flankenschmerzen. Siehe auch Abschnitt Nierentrauma für Indikationen zur Nephrektomie nach Nierentrauma.

Kontraindikationen

Bei benigner Indikation:

Die Kontraindikationen sind abhängig von den Grunderkrankungen (Operationsrisiko), der Nierenfunktion der Gegenseite und der Bedeutung der Nephrektomie für die Lebensqualität oder Lebenserwartung des Patienten.

Technik der Nephrektomie

Patientenvorbereitung:

Perioperative Antibiotikaprophylaxe bei Risikofaktoren für Wundinfektionen. Perioperativer Dauerkatheter. Periduralanästhesie wenn möglich und gewünscht. Lagerung des Patienten in Flankenlagerung auf einer Vakuummatratze mit Aufklappen des OP-Tisches zur Lateralflexion der Lendenwirbelsäule.

Flankenschnitt:

Die einfache Nephrektomie wird i.d.R. durch einen Flankenschnitt durchgeführt: schräger interkostaler Flankenschnitt zwischen 11. und 12. Rippe unter Schonung des N. subcostalis. Eröffnung der Fascia renalis. Stumpfe Präparation der Schicht zwischen Fettkapsel der Niere und M. psoas. Abschieben des Peritoneums von der Fettkapsel, oft kann so die Nierenvene gleich dargestellt werden.

Hiluspräparation:

Aufsuchen des Harnleiters mit Unterbindung, Präparation des Unterpols aus der Fettkapsel der Niere. Entlang des Harnleiters wird der Nierenhilus aufgesucht. Die Hilusgefäße werden mit Overholts gefasst, nach zentral werden 2 Klemmen angelegt. Die Hilusgefäße werden durchtrennt und nach zentral doppelt ligiert, davon 1 Durchstechung. Verwendung von dickem Fadenmaterial (Vicryl 0) ohne Durchstechung bei brüchigen Arterien mit Arteriosklerose.

Oberpolpräparation:

die Niere wird nun komplett aus der Fettkapsel gelöst und entfernt.

Vorgehen bei Verwachsungen:

Bei benigner Indikation zur Nephrektomie sind Verwachsungen zwischen dem Nierenparenchym und der Fettkapsel häufig. Die Nephrektomie in der Schicht der Tumornephrektomie ist dann einfacher. Alternativ kann als letzte Option eine intrakapsuläre Nephrektomie durchgeführt werden: das Organparenchym wird von der Organkapsel abpräpariert und die Organkapsel verbleibt im Körper. Diese Operationstechnik ist nur bei extremen Verwachsungen mit Gefahr der Nachbarorganverletzung indiziert, z. B. bei Entfernung von funktionslosen Transplantatnieren.

Drainagen:

Die Drainage der Nierenloge wird häufig durchgeführt, ist jedoch nach einer unkomplizierten Nephrektomie nicht notwendig.

Nachsorge nach Nephrektomie

Allgemeine Maßnahmen:

frühe Mobilisation. Atemtherapie. Thromboseprophylaxe. Laborkontrollen (Hb, Kreatinin), regelmäßige Untersuchung des Abdomens und der Operationswunde.

Analgesie:

Idealerweise über einen Epiduralkatheter. Zusätzlich Schmerztherapie mit einer Kombination aus Nichtopioid-Analgetika und Opioid.

Drainagen und Katheter:

Schnelle Entfernung des Blasenkatheters nach unkomplizierter Operation bei stabilen Patienten innerhalb von 1–2 Tagen, Wunddrainage (oft nicht notwendig) für 1–2 Tage.

Komplikationen der Nephrektomie

Blutung und Nachblutung, Infektion, Leber- oder Milzverletzung (Splenektomie), paralytischer Ileus, Darmverletzung, Peritonitis, Pankreasschwanzverletzung mit Ausbildung einer Pankreasfistel, Pneumothorax, Bauchwandschwäche/Narbenhernie, Nervenverletzung, Chylusfistel durch Verletzung der Darmlymphgefäße.



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