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Meropenem: Reserve-Antibiotikum für Harnwegsinfektionen
Wirkspektrum von Meropenem
Meropenem ist ein Reserveantibiotikum aus der Gruppe der β-Lactam-Antibiotika (Carbapeneme) mit einem breitem Spektrum im grampositiven wie im gramnegativen Bereich. Im Vergleich zu Imipenem besteht ein breiteres Wirkspektrum im gramnegativen Bereich, dafür etwas schwächer im grampositiven Bereich.
Urologische Indikationen
Das Reserveantibiotikum Meropenem findet Anwendung bei schweren Harnwegsinfektionen und nach Versagen von anderen Breitspektrum-Antibiotika oder bei multiresistenten Keimen in der Urinkultur wie ESBL.
Pharmakokinetik von Meropenem
Meropenem wird nur parenteral angewendet. Halbwertszeit 1 h, hauptsächliche renale Elimination in Abhängigkeit der Clearance.
Nebenwirkungen von Meropenem
Meropenem gilt als besser verträglich als Imipenem.
- Häufig Durchfall, Erbrechen und Übelkeit. Selten pseudomembranöse Kolitis.
- Allergie: 1–3%, i.d.R. keine Kreuzallergie zu Penicillin oder Cephalosporinen.
- ZNS: häufig Kopfschmerzen, gelegentlich Parästhesien, selten Krampfanfälle.
- Positiver direkter Coombs-Test, häufig Thrombozythämie, selten andere Blutbildveränderungen.
- Lebertoxizität möglich.
Kontraindikationen von Meropenem
Allergie gegen Carbapeneme oder Cephalosporine, in der Schwangerschaft nur mit Vorsicht anwenden.
Wechselwirkungen
Keine gleichzeitige Gabe von Meropenem mit Valproinsäure, Erhöhung der INR unter oraler Antikoagulation möglich.
Dosierung von Meropenem
500–1000 mg Meropenem 1-1-1 (alle 8 h) für Erwachsene je nach Schwere der Infektion. Eine Dosisreduktion oder Intervallverlängerung ist ab einer Niereninsuffizienz unter 50 ml/min notwendig. Kinder erhalten 10–20 mg/kgKG alle 8 h.
Präparatenamen
Meronem, Meropenem-Generika.
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Literatur Meropenem
Simon und Stille 1997 SIMON, C. ; STILLE, W.: Antibiotika-Therapie in Klinik und Praxis.9. Auflage.
Stuttgart New York : Schattauer, 1997