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Analgetika und Schmerztherapie: Tumorschmerzen, chronische Schmerzen
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Therapie von chronischen Schmerzen
Grundregeln der Schmerztherapie
- By the ladder: nach WHO-Stufenschema
- By mouth: orale Therapie anstreben
- By the clock: festes Zeitschema
- For the individual: Präparatewahl und Dosierung abhängig von Patient
- Attention to detail: Berücksichtigung der Nebenwirkungen, der Grunderkrankung und nichtmedikamentöser Maßnahmen
Schmerztherapie nach dem WHO-Stufenschema
Medikamentendosierungen der Stufe 1:
Paracetamol:
1 g alle 6 h: oral, Supp., i. v. Bei viszeralen Schmerzen, bei KI für NSAID wie Niereninsuffizienz, GI-Ulzera, Herzinsuffizienz, Schwangerschaft, KM-Erkrankungen.
Metamizol_
750 mg Metamizol alle 4 h p.o., Supp., i. v. Bei viszeralen Schmerzen, bei KI für NSAID wie Niereninsuffizienz, GI-Ulzera, Herzinsuffizienz.
Nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAID):
Ibuprofen 600 mg alle 8 h p.o., Supp. oder Diclofenac 50 mg alle 8 h p.o., Supp. Bei Knochenschmerzen, Entzündungsschmerzen. Bei erhöhtem Risiko für eine GI-Blutung ist Omeprazol 20 mg 0–0–1 p.o. als Prophylaxe notwendig.
Medikamentendosierungen der Stufe 2:
Tramadol ret. 100–200 mg 1–0–1 p.o., Tilidin/Naloxon 100–200 mg 1–0–1 p.o. oder Dihydrocodein ret. 60–120 mg 1–0–1 p.o..
Ein dauerhaftes Adjuvans gegen Obstipation ist notwendig.
Orale Medikamentendosierungen der Stufe 3:
Morphin:
Morphin retardiert ab 30 mg 1–0–1 p.o. oder unretardiert ab 10 mg mit 4 h Wirkdauer
Hydromorphon:
retardiert ab 4 mg 1–0–1 p.o.Oxycodon:
retardiert ab 10 mg 1–0–1 p.o.Buprenorphin:
ab 0,2 mg s.l. 1–1–1–1Prophylaxe der Obstipation:
Basismaßnahmen sind ausreichend Bewegung und eine hohe Flüssigkeitszufuhr.
Zusätzlich werden u.g. Laxanzien nach Wirkung dosiert.
Dosierungen der Laxanzien:
Natriumpicosulfat 10–20 Trp, Lactulose 1–3 Esslöffel, Macrocol 1–3 Beutel.
Zur Vermeidung von Nebenwirkungen können Laxanzien in geringerer Dosis kombiniert werden: z. B. Lactulose morgens mit Natriumpicosulfat oder Macrocol am Abend.
Behandlung von Übelkeit und Erbrechen:
Vor einer antiemetischer Therapie ist eine Überprüfung von behandelbaren Ursachen des Erbrechens wie Ileus, Soor, Urämie, Hyperkalziämie, Hirnmetastasen, psychische Reaktionen... notwendig.
- Metoclopramid: 5–10 mg alle 6 h
- Haloperidol: 0,5–1 mg/d alle 6 h
- Dimenhydrinat: 100–200 mg 1–0–1
- Odansetron: 4–8 mg 1–0–1
Transdermale Therapiesysteme (TTS)
Die Therapie mit Fentanyl oder Buprenorphin kann transdermal über Pflastersysteme erfolgen, die alle 2–3 Tage gewechselt werden.
Pharmakokinetik von transdermalen Therapiesystemen:
Das Wirkmaximum entsteht nach 8–16 h, kutane Depots können Eliminationshalbwertzeiten von bis zu 20 h verursachen.
Vorteile von transdermalen Therapiesystemen:
Ideal bei Schluckstörungen oder häufigem Erbrechen. Außerdem wird eine geringere Rate an gastriintestinalen Nebenwirkungen beschrieben.
Nachteile von transdermalen Therapiesystemen:
Es ist keine schnelle Dosisadaptation möglich, somit besteht keine Indikation in der postoperativen Schmerztherapie oder bei stark wechselnden Schmerzen.
Dosierung von transdermalen Therapiesystemen:
Anfangsdosis bei opioidnaiven Patienten mit Fentanyl 12–25 μg/h oder Buprenorphin 35 μg/h.
Therapie von neuropathischen Schmerzen
Zunächst wird die Therapie gemäß dem WHO-Stufenschema mit NSAID und Opioiden begonnen. Bei fehlender Besserung ist der Zusatz von folgenden Adjuvantien zu erwägen:
Nortriptylin:
trizyklisches Antidepressivum, Anfangsdosis 25 mg 0–0–1, jeden Tag um 25 mg steigern bis zum Erreichen von 100–150 mg 0–0–1.
Gabapentin:
Antikonvulsivum, 300–800 mg 1–1–1 mit einschleichender Dosierung.
Medikamentenprofile von Analgetika
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Literatur Schmerztherapie
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In: J Urol
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NEUGEBAUER, E.:
[Postoperative pain therapy].
In: Chirurg
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