Dr. med. Dirk Manski

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Ursachen, Diagnose und Therapie der partiellen Schwellkörperthrombose

Definition

Die partielle Schwellkörperthrombose ist eine ätiologisch unklare partielle Thrombose des proximalen Corpus cavernosum, welche eher bei jüngeren Männern auftritt (Goeman u.a., 2003).

Ätiologie

Die Ursache der Thrombose ist unklar. Bei der Bildgebung oder Operation wird häufig eine Membran im Schwellkörper festgestellt, welche die Thrombose nach distal abgrenzt. Perineale Kompression wie Radfahren wird als provozierender Faktor angesehen (Weyne u.a., 2015).

Klinik

Der Patient berichtet über perineale Schmerzen und Schwellung. Die Erektionsfähigkeit ist erhalten. Die Untersuchung zeigt eine einseitige druckschmerzhafte Vergrößerung des proximalen Corpus cavernosum.

Diagnose

Perineale Sonographie [Abb. perineale Sonographie] mit Dopplersonographie [Abb. Doppler-Sonographie], bei zweifelhaften Befunden CT oder MRT [Abb. Schwellkörperthrombose]. Laboruntersuchungen bezüglich einer Hyperkoagulopathie sind indiziert.


Perineale Sonographie einer rechtsseitigen partiellen Schwellkörperthrombose (sagittale Ebene links und frontale Ebene rechts): im betroffenden Corpus cavernosum ist das Gewebe aufgetrieben und echogemindert. Die Membran ist in der sagittalen Ebene gut zu erkennen. (*) nicht betroffener Schwellkörper.
Perineale Sonographie einer rechtsseitigen partiellen Schwellkörperthrombose
Perineale Dopplersonographie einer rechtsseitigen partiellen Schwellkörperthrombose (sagittale Ebene links und frontale Ebene rechts): im betroffenden Corpus cavernosum ist keine Durchblutung im Thrombus nachweisbar. (*) nicht betroffener Schwellkörper.
Perineale Dopplersonographie einer rechtsseitigen partiellen Schwellkörperthrombose
MRT einer partiellen Schwellkörperthrombose: (sagittale Ebene links und frontale Ebene rechts): deutliche Abgrenzung der Thrombose mit Schwellung des betroffenden Corpus cavernosum in der T1-Wichtung. (*) nicht betroffener Schwellkörper. Mit freundlicher Genehmigung, Prof. Dr. K. Bohndorf, Augsburg.
Abbildung MRT einer partiellen Schwellkörperthrombose

Therapie

Früher galten operative Therapieempfehlungen für die partielle Schwellkörperthrombose: perineale Schwellkörperfreilegung, Ausräumung der Thrombose und Resektion der Membran, welche nach distal die Thrombose begrenzt. Aktuelle Publikationen bevorzugen konservative Maßnahmen: systemische Antikoagulation für mehrere Monate in Kombination mit NSAR zur initialen Therapie der Schmerzen. Die Abheilung der Thrombose wird mit der Bildgebung kontrolliert. Die Prognose für die erektile Funktion ist gut. Die operative Therapie ist eine Option für therapierefraktäre Fälle.








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Literatur

Goeman, L.; Joniau, S.; Oyen, R.; Claes, H. & Poppel, H. V. Idiopathic partial thrombosis of the corpus cavernosum: conservative management is effective and possible.
Eur Urol, 2003, 44, 119-123

E. Weyne, C. Schillebeeckx, C. Jamaer, and D, “Idiopathic Partial Thrombosis (IPT) of the Corpus Cavernosum: A Hypothesis-Generating Case Series and Review of the Literature.,” J Sex Med., vol. 12, no. 11, pp. 2118–2125, 2015.



  English Version: Partial Thrombosis of the Corpus Cavernosum