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Fehlbildungen (Anomalien) der Nierengefäße
Definition
Multiple Nierenarterien:
mehr als eine Nierenarterie entspringen aus der Aorta.Akzessorische Nierenarterien:
ein Nierensegment wird von mehr als einer Arterie versorgt.Aberrante Nierenarterien:
die Nierenarterie entspringt nicht aus der Aorta.
Pathologie der Nierengefäßfehlbildungen
Normale Anatomie:
70–85 % der Nieren haben eine Nierenarterie, welche aus der Aorta entspringt. Diese teilt sich i. d. R. in 5 Segmentarterien auf, welche Endarterien darstellen.
Anomalien:
häufig sind zusätzliche Gefäße zum Ober- oder Unterpol (jeweils etwa 6 %). Komplexere Anomalien wie 3 Gefäße, Äste vom Truncus coeliacus oder der A. mesenterica sup. o.ä. sind selten.
Fraley-Syndrom:
Obstruktion des oberen Kelchs durch die obere Segmentarterie(n).
Harnleiterabgangsenge:
Hydronephrose durch eine zusätzliche Unterpolarterie [Harnleiterabgangsenge].
Diagnose der Nierengefäßfehlbildungen
Urogramm, Nierenszintigraphie, Doppler-Sonographie, CT-Angiographie und Angiographie. Bei V. a. Fraley-Syndrom: Angiographie und Nierenfunktionsszintigraphie mit getrennter Analyse des Unter- und Oberpols.
Therapie
Selten ist bei Beschwerden eine operative Therapie notwendig. Das Fraley-Syndrom kann durch eine Calicopyelostomie oder Nierenteilresektion therapiert werden. Zur Therapie der Hydronephrose durch eine zusätzliche Unterpolarterie siehe Kapitel Harnleiterabgangsenge.
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