Dr. med. Dirk Manski

 Sie sind hier: Startseite > Anatomie > Leiste (Regio inguinalis)

Leiste: Anatomie der Regio inguinalis

Die Leistenregion, Regio inguinalis, verbindet das Abdomen mit dem Oberschenkel.

Muskulatur und Bindegewebe

Unter der Haut und Fettgewebe bedeckt die Fascia lata die Oberschenkelmuskulatur, die Fascia lata ist kranial am Leistenband (Lig. inguinale) befestigt. Das Leistenband zieht von spina iliaca ant. sup. zum Tuberculum pubicum. Die Aponeurosen seitlichen Bauchwandmuskeln strahlen von oben in das Leistenband ein. Oberflächliche Leistenlymphknoten liegen überhalb der Fascia lata, tiefe Leistenlymphknoten unterhalb der Faszie entlang der großen Gefäße. Von der Fascia lata ziehen Bindegewebssepten in die Tiefe und grenzen folgende Kompartimente ab [Abb. Lacuna vasorum und musculosum]:

Leiste Muskulatur und Nerven der Leistenregion
Lacuna vasorum und musculorum: horizontales anatomisches Schnittbild entlang des Leistenbandes (Lig. inguinale). Ncfl.: N. cutaneus femoris lateralis, N. fem.: Nervus femoralis, A. fem.: Arteria femoralis, V. fem.: Vena femoralis, Lig. lac.: Ligamentum lacunare. Abb. mit leichten Veränderungen aus Gray’s Anatomy, Lea and Febinger 1918, Philadelphia, USA.

Tiefe Anatomie der Regio inguinalis. Abb. aus Gray’s Anatomy, Lea and Febinger 1918, Philadelphia, USA.
Leiste tiefe Anatomie

Leiste: Oberflächliche Leitungsstrukturen

Leistenkanal:

Der Leistenkanal ist ein schräger Kanal (Canalis inguinalis) durch die Bauchwand oberhalb des Leistenbandes, welcher den Descensus testis ermöglicht. Beim Mann zieht nach der Geburt der Samenstrang (siehe Anatomie Hoden) durch den Leistenkanal zum Hoden. Bei der Frau zieht das Lig. teres uteri durch den dünner ausgeprägten Leistenkanal. Geschlechtsunabhängig ziehen noch Lymphgefäße, Ramus genitalis des N. genitofemoralis und der N. Ilioinguinalis durch den Leistenkanal.

Anulus inguinales superficialis:

Außerer Leistenring als Öffnung der Aponeurose des M. obliquus abd. ext.

Anulus inguinales profundus:

Innerer Leistenring als Ausstülpung der Fascia transversalis und umgibt als Fascia spermatica interna den Samenstrang.

Begrenzungen des Leistenkanals:

Ventral Aponeurose des M. obliquus abd. ext., kranial M. transversus abd. und M. obliquus int. abd., dorsal Fascia transversalis und kaudal das Leistenband.

Leistenhernie:

Die Lücke in der Bauchwand ist häufiger Ausgangspunkt von direkten und indirekten Leistenhernien [siehe Abschnitt Leistenhernien].

Hiatus saphenus:

Oberhalb der Fascia lata ziehen mehrere Arterien und Venen, welche durch den Hiatus saphenus zu den Vasa femoralia ziehen [Abb. Oberflächliche Anatomie der Leiste]:

Hautnerven:

N. cutaneus femoris lateralis (sensible Versorgung der lateralen Leiste) und Rami femoralis des N. genitofemoralis (sensible Versorgung der medialen Leiste).

Oberflächliche Anatomie der Leistenregion: Nummerierung siehe Text. Abb. aus Gray’s Anatomy, Lea and Febinger 1918, Philadelphia, USA.
Anatomie der Leiste







 Sachregistersuche: A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z


Literatur

Benninghoff 1993 BENNINGHOFF, A.: Makroskopische Anatomie, Embryologie und Histologie des Menschen.
15. Auflage.
Mnchen; Wien; Baltimore : Urban und Schwarzenberg, 1993

  English Version: Anatomy of the groin (inguinal region)