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Sunitinib gegen das Nierenzellkarzinom
Literatur Sunitinib: (Motzer und Bukowski, 2006), (Motzer u.a., 2007).
Wirkmechanismus von Sunitinib:
Sunitinib ist ein oraler Multikinasehemmer, insbesondere von Tyrosinkinasen, z. B. VEGF- und PDGF-Rezeptorkinasen.
Urologische Indikationen von Sunitinib:
Sunitinib ist für die Therapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms zugelassen. Sunitinib verbessert das progressionsfreie Überleben (11 vs. 5 Monate im Vergleich zur Immuntherapie); das Gesamtüberleben war mit 26 vs. 22 Monaten nicht signifikant besser (Motzer u.a., 2007). Sunitinib ist zur Zeit die Referenzsubstanz für die Erstlinientherapie des metastasierten Nierenzellkarzinom mit günstigem oder mittleren Risikoprofil nach Motzer.
Pharmakokinetik von Sunitinib:
Orale Gabe. hepatische Metabolisierung über CYP3A4, Elimination über die Fäces.
Nebenwirkungen von Sunitinib:
GI-Trakt:
Übelkeit und Erbrechen (20–40 %), Diarrhoe (50 %), Mukositis (25 %), Xerostomie (11 %).
Haut:
Hand-Fuß-Hautreaktion (20 %): druckbelastete Stellen zeigen Blasenbildung. Weiterhin Exanthem (20 %) und Xerodermie (16 %).
Blut:
Sehr häufig Thrombozytopenie, Anämie und Neutropenie.
Weitere Nebenwirkungen:
Schwäche (50 %), Hypertonus (25 %), Hypothyreose (30–80 %), Epistaxis (10 %), Hypophosphatämie, weiterhin sehr häufig Kopfschmerzen, periphere Ödeme und Asthenie.
Kontraindikationen von Sunitinib:
Keine Gabe von Sunitinib bei persistierenden Nebenwirkungen Grad 3/4 trotz Dosisreduktion. Schwangerschaft und Stillzeit.
Wechselwirkungen von Sunitinib:
Ggf. Dosisreduktion bei gleichzeitiger Gabe von CYP3A4-Hemmern (Ketoconazol).
Dosierung von Sunitinib:
50 mg Sunitinib p.o. Tag 1–28, dann 2 Wochen Therapiepause. Dosisreduktion von Sunitinib bei Nebenwirkungen auf 37,5 mg/d, alternativ Verlängerung der Therapiepause.
Kontrollen während der Therapie:
Regelmäßige Kontrollen von (Differential)-Blutbild, Elektrolyte mit Phosphat, Leberwerte, Lipase, Gerinnung, Blutzucker, Kreatinin, Haut, Mundhöhle und Blutdruck.
Supportive Therapie:
Gegen Diarrhoe Loperamid, gegen Mukositis regelmäßige Mundspülungen, gegen Hand-Fuß-Hautreaktion Prävention der mechanischen Belastung, ggf. keratolytische oder glukokortikoidhaltige Salben. Bei fehlender Besserung Dosisreduktion oder Pausierung der Therapie.
Präparatenamen von Sunitinib:
Sutent.
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Literatur Sunitinib
Motzer und Bukowski 2006 MOTZER, Robert J. ; BUKOWSKI, Ronald M.: Targeted therapy for metastatic renal cell carcinoma.In: J Clin Oncol
24 (2006), Dec, Nr. 35, S. 5601–5608. -
URL https://dx.doi.org/10.1200/JCO.2006.08.5415
Motzer u.a. 2007 MOTZER, Robert J. ; HUTSON,
Thomas E. ; TOMCZAK, Piotr ; MICHAELSON, M. D. ;
BUKOWSKI, Ronald M. ; RIXE, Olivier ; OUDARD,
Stéphane ; NEGRIER, Sylvie ; SZCZYLIK, Cezary ;
KIM, Sindy T. ; CHEN, Isan ; BYCOTT, Paul W. ;
BAUM, Charles M. ; FIGLIN, Robert A.:
Sunitinib versus interferon alfa in metastatic renal-cell carcinoma.
In: N Engl J Med
356 (2007), Jan, Nr. 2, S. 115–124. -
URL https://dx.doi.org/10.1056/NEJMoa065044
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