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Urethrotomie: Harnröhrenschlitzung nach Sachse oder Otis (Urethrotomia interna)
Indikationen zur Urethrotomie
Die Urethrotomia interna wird als erster Therapieversuch von kurzstreckigen Harnröhrenstrikturen ohne ausgeprägte fibrotische Reaktion angewendet.
Kontraindikationen der Harnröhrenschlitzung
Harnwegsinfekt, Gerinnungsstörungen.
Technik der Urethrotomia interna
Patientenvorbereitung:
Ausschluss oder Therapie einer Harnwegsinfektion. Perioperative Antibiotikaprophylaxe. Steinschnittlagerung. Spinalanästhesie oder Allgemeinanästhesie.
Urethrotomie interna nach Sachse:
transurethrale Inzision der Striktur unter Sicht bei 12 Uhr. Die Urethrotomia interna nach Sachse verwendet ein kaltes Messer [Abb. 1.26]. Alternativ kann die Striktur mit Hilfe einer Laserfaser durchtrennt werden (Nd:YAG oder Holmium). Der Schnitt bei der Urethrotomia interna sollte bis in das gesunde Gewebe geführt werden, um eine erneute Narbenkontraktur zu unterbinden.
Urethrotomie nach Otis:
blinde transurethrale Sondierung der Harnröhre mit dem Urethrotom nach Otis und Aufdehnung der Harnröhre bis zur gewünschten Weite. Anschließend wird durch das Urethrotom eine Klinge gezogen, welche die aufgespannte Harnröhre bei 12 Uhr einschneidet.
Die Urethrotomia interna nach Otis wird (palliativ) bei langstreckigen Harnröhrenstrikturen verwendet. Weiterhin wurde sie vor der Verwendung von dicken Resektionsschäften vor TURP empfohlen, um einen ischämischen Harnröhrenschaden zu vermeiden. Dies ist bei 24 CH Resektionsschäften nur selten notwendig.
Nachsorge der Harnröhrenschlitzung
Dauerkatheter für 2–7 Tage, je nach Länge der Urethrotomie. Eine Antibiotikatherapie wird häufig während der Dauerkatheterisierung verordnet. Die Langzeit-Katheterisierung bis zu sechs Wochen kann die Rezidiv-Striktur nicht verhindern, regelmäßige Harnröhrenbougierungen (durch den Patienten) sind besser geeignet. Kontrolle der Miktion durch Restharn- und Harnstrahlmessung.
Komplikationen der Harnröhrenschlitzung
Rezidiv der Striktur:
siehe Kapitel Harnröhrenstriktur.
Blutungen:
zu tiefe Schnitte führen zu Verletzungen des Corpus spongiosum oder cavernosum. Die Folge sind Blutungen und längere Katheterverweilzeiten zur Stillung der Blutung.
Seltene Komplikationen:
erektile Dysfunktion. Sphinkterverletzung mit Inkontinenz.
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Literatur Urethrotomia interna
Pansadoro und Emiliozzi 1998 PANSADORO, V. ; EMILIOZZI, P.: Die Urethrotomia interna.In: Urologe A
37 (1998), S. 21–24
English Version: Internal urethrotomy