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Dirk Manski

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Transureteroureterostomie: End-zu-Seit Harnleiteranastomose

Indikation zur Transureteroureterostomie

Bei der Transureteroureterostomie wird der erkrankte Harnleiter auf der Gegenseite mit dem gesunden Harnleiter End-zu-Seit anastomosiert. Die Transureteroureterostomie wird selten bei folgenden Indikationen angewendet (Barry, 2005):

Als Vorteil gilt die Einfachheit der Technik, nachteilig ist die Abhängigkeit der gesamten Nierenfunktion von einem Harnleiter.

Abbildung Transureteroureterostomie Schema
Transureteroureterostomie: der erkrankte Harnleiter wird auf der Gegenseite mit dem gesunden Harnleiter End-zu-Seit anastomosiert.

Kontraindikationen

Operative Technik der Transureteroureterostomie

Patientenvorbereitung:

Ausschluss einer Harnwegsinfektion, perioperative Antibiotikaprophylaxe, Zystoskopie, retrograde Pyelographie zur Überprüfung der Diagnose und der Länge des Ureterdefekts. Dauerkatheter.

Operativer Zugang:

Mediane Laparotomie, laterokolische Inzision beidseits und Identifikation beider Harnleiter. Je nach Grunderkrankung wird der distale Harnleiter auf der erkrankten Seite mobilisiert und reseziert. Das proximale Ende des erkrankten Harnleiters wird vorsichtig mit der Gefäßversorgung mobilisiert. Ein Tunnel vom linken zum rechten Retroperitoneum wird unter dem Mesenterium und über den großen Gefäßen mittels Fingerdissektion aufgedehnt und der erkrankte proximale Harnleiter wird ohne Knickbildung auf die Gegenseite geführt. Alternativ wird das posteriore Peritoneum wie bei der retroperitonealen Lymphadenektomie inzidiert und das Dünndarmmeso von den großen Gefäßen mobilisiert.

Transureteroureterostomie:



Abbildung Transureteroureterostomie Harnleiter End-zu-seit Anastomose
Transureteroureterostomie: Es werden Anastomosen-Ecknähte (PDS 5–0) vorgelegt, die Hinterwand der Anastomose wird fortlaufend von innen und die Vorderwand der Anastomose wird fortlaufend von außen genäht.

Nachsorge der Transureteroureterostomie

Allgemeine Maßnahmen:

Frühzeitige Mobilisation. Thromboseprophylaxe. Laborkontrollen (Hb). Wundkontrollen und regelmäßige Untersuchung des Abdomens.

Analgesie:

Idealerweise über einen Epiduralkatheter. Zusätzlich Schmerztherapie mit einer Kombination aus Nichtopioid-Analgetika und Opioid.

Drainagen und Katheter:

Drainage 1–2 Tage, bis die Fördermenge deutlich unter 50 ml ist, Dauerkatheter 1–2 Tage länger als die Drainage. DJ 2–4 Wochen.

Komplikationen der Transureteroureterostomie

Blutung. Infektion. Urinom. Ureterstriktur (Rezidiv). Verletzung von Nachbarorganen (Darm, Leber, Milz, Pankreas).






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Literatur

J. M. Barry, “Surgical atlas transureteroureterostomy.,” BJU Int., vol. 96, no. 1, pp. 195–201, 2005, doi: 10.1111/j.1464-410X.2005.05552.x.



  English Version: Transureteroureterostomy: end-to-side anastomosis of the ureter

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